Endometriose Immunsystem Erfahrungsbericht

Lesezeit: 5 Minuten

Endometriose - wir sollten mehr darüber reden

Seit langer Zeit steht ein Blogbeitrag über die chronische Erkrankung 'Endometriose' bereits auf meiner Liste. Ich wurde 2009 diagnostiziert. Wenn ich das so schreibe, läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Seit 14 Jahren begleitet mich die Erkrankung in vollem Bewusstsein. 

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Ich habe keine Kraft mehr

Ein Sonntag Morgen, draußen ist es grau und doch spüre ich die Herbst Vibes. Ich mag den Herbst sehr. Mit all seinen Facetten: bunten Farben, fallenden Blättern, Nebelschwaden, dem Geruch von Kälte in der Luft, majestetischen Kranichen, die mit wundervollem Lauten in Reise gen Süden antreten, Regentropfen, Kerzenlicht, Eintöpfe und Aufläufe, Kuscheln.  

Der Herbst steht für mich für Veränderung, für Entschleunigung, für Loslassen, für Innenkehr, für Selbstfürsorge. Erst schickten wir feierlich unseren Gemeinschaftsgarten in den Winterschlaf, dann folgten meine Pflanzen auf dem Balkon, für die ich tiefe Muttergefühle entwickelt habe.

Auch ich sehne mich nach Ruhe, nach Entschleunigung, nach Frieden, Leichtigkeit, Lachen, Gemeinschaft - die sich von draußen nach drinnen verlagert. Nach Zuversicht, danach neuen Anlauf zu nehmen, auf MEHR von den Dingen, die mir Kraft geben. Mehr lesen, mehr Yoga, mehr Cello spielen, mehr bloggen, mehr kochen, backen oder wie mein Schatz sagt, mehr zaubern.

Die Welt brennt

Wenn ich diese Zeilen schreibe, fühlt sich das alles greifbar an, machbar, fast wie wenn es schon geschehen wäre. Dann schließe ich die Augen, fühle in mich hinein, öffne meine Seele, und große, unbändige Tränen kullern über meine Wange. Mit jedem Atemzug steigert sich der Fluss, wächst von einem Bach hin zu einem Wasserfall aus Tränen, die Ausdruck meiner Verzweiflung sind.

Die Welt brennt, wir kämpfen gegen multiple Krisen, jeden Tag, immer wieder. Ich bemerke die kleinen Veränderungen am Wegrand, freue mich über jeden Wegbegleiter, Menschen die auf die Straße gehen, die ihre Stimme erheben, sich in Initiativen zusammenschließen und engagieren. Mitmenschen, die Neues wagen, die sich öffnen für neue Wege, für neue Universen, in denen wir uns zusammenfinden und versuchen Wandel zu gestalten. Jeden Tag! Aufs Neue!

Ich bin dankbar für jeden Einzelnen, der aufsteht. Ich fühle mich verbunden. Und doch: lasse ich meinen Blick schweifen, sehe ich all' diejeniegen, die auf unsere Zukunft einen Sch*** geben, denen Gemeinschaft, Fortschritt und Solidarität völlig egal sind. Für die Veränderung nur ein unbequemer Zeitvertreib ist, den sie sich nicht leisten können. Nicht leisten wollen. Für sie bedeutet er Verzicht. Und seien wir ehrlich, wer möchte schon gerne auf die Fahrten im bequemen SUV, die Flugreisen in Touristenhochburgen, das leckere Steak im Restaurant der Altstadt oder die berge an neuer Kleidung verzichten. Das Leben ist doch viel zu kurz, um auf Luxus und Genuß zu verzichten.

Sei du selbst die Veränderung...

... die du dir für die Welt wünschst. Ein Zitat, was mich tief berührt, welches ich zu meinem Mantra gemacht habe. Ich lebe Veränderung. Jeden Tag, auch dann wenn es unbequem ist. Ich versuche jeden tag, die Welt ein bisschen zu befruchten. Sie zu schützen. Positives, Liebe, Gemeinschaft hinaus in die Welt zu tragen.

Und mit jedem Tag erkenne ich schmerzhafter das der größte Kampf, den ich kämpfe, der gegen mich selbst ist. Ich bin noch immer Teil dieses kranken, menschenverachtenden Systems. Eines Systems, dass sich durch die Bequemlichkeit vieler Menschen trägt. Menschen mit Privilegien, deren Mantren Ausbeutung und ungesunder Egoismus sind. Die immer erst auf sich schauen, bevor sie ihren Blick schweifen lassen. Leben für Geld, für Anerkennung und für Leistung. Willkommen im Jahr 2022!

Solange ich Teil des Systems bin, werde ich weiter kämpfen. Jeden Tag. Kämpfen vor allem gegen mich selbst, weil ich das System mittrage. Mittragen muss! Um handlungsfähig zu bleiben, um fähig zu bleiben, die Transformation mitzutragen. Um jeden Tag mit dem Gefühl in den Schlaf zu sinken, dass wir dem Goldennen zeitalter einen Schritt näher sind. Um nicht zu resignieren und sich in all' dem Leid und der Ungerechtigkeit nicht selbst zu verlieren.

Die Kraft liegt tief in uns...

.. und sie wird wiederkommen. Im Moment schreit auch sie nach einer Winterruhe, nach ein paar Wochen, in der sie sich neu aufladen kann. Sich neu ausrichten darf, um umso stärker zurück zu kommen.  

Meine Tränen sind getrocknet, ich habe mich in meine gemütliche Decke gekuschelt. Mein Blick schweift nach rechts ins Bücherregal. Die Bücher, die ich erblicke, sind Ausdruck meiner Selbst.

Ich lese ein Buch über Empathen, was mich mit jeder Seite besser fühlen lässt, mich mehr verstehen lässt, wer ich bin und welche Bedürfnisse und Fähigkeiten mich prägen. Daneben liegt mein Ebook, auf dem ich parallel "After Work" von Tobi Rosswog lese. Über eine Welt mit weniger Kapitalismus, mehr Wir, mehr Sein, mehr Leben.  An manchen Tagen kann ich das Buch nicht in die Hand nehmen, weil jedes Wort zu schwer schmerzt. Tage, an denen mich das System zu fest "in seinen Krallen" hat.

Ein paar Buchlängen weiter liegt ein Buch von Luisa Neubauer. Als Klimaaktivistin erwarte ich darin viele Erläuterungen, Realitäten und Aufrufe, die seit Monaten Mittelpunkt meines Lebens sind. Die ich auf der Straße höre, mit meinen Rufen mittrage, auf Plakaten für die Außenwelt visualisiere. Als mein Blick noch etwas weiter zieht, fährt ein starkes Beben durch meinen Körper. Ein Buch, dass sich mit dem Elternwerden beschäftigt. Etwas, nach dem ich mich zutiefst sehne, doch was mir gleichermaßen kaum größere Angst machen könnte. 

Ein letzter tiefer Atemzug

Ich schließe die Augen. Fühle alles noch etwas intensiver. Gebe Geanken, Emotionen, Sorgen, Ängsten und Revolutions-Sehnsucht einen Raum. 

Nach einigen tiefen Atemzügen öffne ich meine Augen wieder und lasse meinen Blick nach links schweifen. Neben mir liegt der Mensch, der mich hält, auffängt, vorantreibt, schützt, liebt, trägt. Der Mensch, ohne den ich wahrscheinlich schon aufgegeben hätte. Der Zuversicht, Angst, Wut und Aktivismus mit mir teilt, wie kein Anderer.

Meine Stimme ist im Moment vielleicht (etwas) leise(r), und doch kämpfe ich jeden Tag. Für uns, für unsere Zukunft, für unsere Erde. Vieles passiert in unseren Dialogen, Diskussionen, Austausch - verborgen in unseren vier Wänden. Ich bin aus tiefstem Herzen stolz darauf, wie Rainer seine Stimme ins Außen trägt. Hier entlang: rainerroessler.de, ein kleiner Teil meines Kämpferherzes wird auch immer auf Rainer's Blog mitwirken.

Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam tragen wir Veränderungsprozesse und gestalten eine Welt, die nachhaltiger, gerechter und liebevoller wird. Wir haben ein Universum für uns gefunden, in dem sozialer Austausch ein neues, respektvolleres Zuhause bekommen hat. Das Fediverse ist ein wundervolles Planetensystem, in das ich mich gerne zurückziehe, und kleine Fußabdrücke hinterlasse.

Ich freue mich, dich dort wiederzusehen:
fran_zis_world@nrw.social

Klettpack Erfahrungsbericht

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Veränderung

Im Sommer gab es eine weitere große Veränderung für uns. Über die erste große Veränderung habe ich euch bereits in diesem Beitrag berichtet.
Am 12. Juni hieß es: "Bye, bye treuer Wegbegleiter mit Namen 1er BMW Cabrio" und "Welcome new era without car". Nach dem wir Anfang 2019 bereits auf ein Auto reduziert hatten, folgte nun der große Schritt, zukünftig ohne Auto durchs Leben zu gehen.

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Pinky Gloves Shitstorm

Lesezeit: 2 Minuten

Stand: 20.04.2021

Das moralisierte Bashing von "Pinky Gloves" als Symbol unserer heutigen Diskussionskultur

Scheinbar gibt es heutzutage immer weniger Dinge, die koexistieren dürfen. Vielfalt wird angepriesen, gehuldigt, hochgebauscht und moralisiert. Doch Vielfalt leben in der Akzeptanz anderer, die nicht zu 100% dem eigenen "Bubble-Frame" (... ja, "hallo Blase") entsprechen, geht dann schon ein Stück zu weit. Sie werden gnadenlos vernichtet.

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Kind Eltern Rolle vertauscht – Young Carers

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Youngs Carers Deutschland

- auch ich gehöre dazu

Ich kann mich noch sehr genau an den Moment erinnern, als ich in einem Radiobeitrag erstmals vom Begriff 'Young Carers' gehört habe. Zum ersten Mal schaffte es eine Begrifflichkeit, die Last und den Stolz, die meine Rolle in jungen Jahren innehate, zu vereinen. Ich resonierte unmittelbar, fühlte mich verbunden und zugehörig, fühle mich gesehen.

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Alternative für Wocheneinkauf

Lesezeit: 2 Minuten

Stand: 30.01.2021

Alternative für Wocheneinkauf

Meine Erfahrungen

Was fällt mir zum Schlagwort "Alternative zum Wocheneinkauf" ein? Viele Ideen. Viele Anekdoten. Erfahrungen teilen und inspirieren.  

Seit 2017 habe ich einige neue Herangehensweisen ausprobiert und verschiedene Verhaltensweisen haben sich über die Jahre in meinen Alltag integriert.

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Frühstücksalternative Porridge – Haferschleimliebe 2.0

Lesezeit: 3 Minuten

Gesunde Inhaltsstoffe, schnell zubereitet und eine vollwertige Frühstücksoption

Haferschleim oder Haferbrei ist sicherlich vielen Menschen ein Begriff. Allerdings assozieren einige negative Gedanken mit dem Wort, was einerseits sicherlich schon an den gewählten Worten selbst liegt, andererseits aber auch am eher faden Aussehen des Haferschleimes, welcher sich bis in den langweilen Geschmack durchzieht. Sein Image ist alles andere als gut. Aber es bewegt sich etwas, denn je gesünder sich Mensch ernähren möchte, je intensiver er seine Essgewohnheiten reflektiert und sich auf ebendiesem Themengebiet fortbildet, desto wahrscheinlicher wird der Porridge als neue Frühstücksmahlzeit in den Speiseplan integriert.  

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Overnight Oats Kokos – Frühstücksalternative

Lesezeit: 3 Minuten

Overnight Oats Kokos – das gesunde Frühstück für allerorts

Leicht verdaulich, gesund und perfekt für unterwegs

Vor einigen Jahren entschied ich mich, meine Ernährung auf eine gluten-reduzierte Variante umzustellen. Bis dato war ich ein großer Fan von Brötchen und anderem Gebäck am Morgen. Zur Abwechslung mochte ich aber schon damals gerne mal eine Schüssel Cornflakes oder Müsli. 

Meine kanadische Freundin berichtete mir zu dieser Zeit von sogenannten "Overnight Oats" - kurz "ONO" - und das Konzept selbst begeisterte mich ab der ersten Minute. Im Internet recherchierte ich nach geeigneten Rezepten, und schon 2 Tage nach unserem Telefonat wagte ich den ersten Versuch in Sachen "ONO"-Herstellung.

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