Pinky Gloves Shitstorm

Pinky Gloves Shitstorm - Hass im Netz
Lesezeit: 2 Minuten

Stand: 20.04.2021

Das moralisierte Bashing von "Pinky Gloves" als Symbol unserer heutigen Diskussionskultur

Scheinbar gibt es heutzutage immer weniger Dinge, die koexistieren dürfen. Vielfalt wird angepriesen, gehuldigt, hochgebauscht und moralisiert. Doch Vielfalt leben in der Akzeptanz anderer, die nicht zu 100% dem eigenen "Bubble-Frame" (... ja, "hallo Blase") entsprechen, geht dann schon ein Stück zu weit. Sie werden gnadenlos vernichtet.

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Pinky Gloves Shitstorm

Hass im Internet hat beängstigende Formen angenommen, eine Welle rollt durch's Land, durch die Welt.
Zwei Gedankengerüste (von mir satirisch auf die Situation angewandt), die mir rund um die Thematik immer wieder durch den Kopf tänzeln, sind:
(1) "Schwarz und Weiß ergibt nicht immer Grau."
und
(2) "Der Ton macht eine gute Musik."
Weil mich der Shitshorm rund um ein Produkt in Form eines rosa Handschuh's so tief bestürzt, habe ich meine Gedanken in einer Podcastfolge in Kürze zusammengefasst. Fokus liegt klar auf dem Verhalten rund um die Debatte "Pinky Gloves", nicht das Produkt selbst.

Podcast

Gegenargumente zum Produkt "Pinky Gloves"

Um ein vollständiges Bild zu zeichnen, möchte ich an dieser Stelle zwei Argumente näher beleuchten, die gegen das Produkt als solches sprechen. Ich greife diese in Kürze auf, da diese auch meine Grundwerte signifikant tangieren und mich gegen einen Kauf des Produktes hätten entscheiden lassen.

(1) Scham

Ein offener Austausch über Aspekte wie Frau Sein, Weiblichkeit, Menstruieren und individuelle weibliche Bedürfnisse gehört für mich dazu. Schambehaftete Projektionen rund um das zyklische Bluten von uns Frauen dürfen abgebaut werden. Die Öffnung der Gesellschaft für unser weibliches, zyklisches Wesen ist (m)ein großer Wunsch.

Weniger Scham, mehr Fragen, mehr Bildungsarbeit.

Ein Molarisieren und Politisieren "rein aus Gründen des Bashing's" heiße ich nicht gut. Wie auch beim "Cat-Calling" ist die Art und Weise der Aufarbeitung das, was mir sauer aufstößt. Eine Offenlegung der Tatsachen, Aufmerksamkeitsarbeit, und Betroffenen eine Stimme zu geben, ist ein so wirksamer Schritt. Aber vergessen sollte man in der Debatte nicht den Respekt, der einem nach eigenem Erleben und Empfinden in ebensolchen Situationen zumeist selbst nicht entgegengebracht wird bzw. wurde. Und den man sich doch - Hand aufs Herz - so sehnlichst wünscht. 

(2) Müll

Durch dieses Produkt wird die Müll-Last noch zusätzlich erhöht. Ein biologisch abbaubares Produkt wäre von vorne hinein eine sinnvolle(re) Alternative gewesen.

Gegen Hass im Netz!

Danke Rainer, für deine Offenheit und deinen Mut, dich zur aktuellen Debatte und verwandten Bewegung/en (im Netz, aber auch offline) zu äußern.
Hier geht's zu Rainer's Webseite.

Empfehlung:
 YouTube-Video von Rechtsanwalt Christian Solmecke zum Thema
"Hass im Netz" und dem neuen Gesetz, welches in den Startlöchern steht.

Mehr Infos zu Pinky Gloves

Wer mehr wissen will zum Produkt oder rund um die Debatte: mit dem Suchwort "pinky gloves" bei YouTube oder unter #pinkygloves bei Twitter findet sich diverser weiterer Content.

Am Ende sind wir alle Menschen

Da mentale Gesundheit zu meinen Leitthemen gehört, kann ich nicht still sitzen, wenn solche Umgangsformen wie in der aktuellen Debatte und dem assozierten "Pinky Gloves Shitstorm" scheinbar geduldet werden. Wir alle haben nur eine Gesundheit und insbesondere unsere Psyche kann durch die Macht, die Worte entfachen können, geschwächt und nachhaltig geschädigt werden. Sich zumuten zu können, sich Mitmenschen anzuvertrauen, Mut zu beweisen, für seine Werte einzustehen, dass ist per se schon schwer genug. An manchen Tagen mehr, an anderen weniger. Und daher sollten wir alle einen Dialog und ein Miteinander auf Augenhöhe (aus)leben, egal in welchem Kontext!

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