Alkoholiker helfen wie? in Baden-Württemberg

Für akut am Alkoholismus erkrankte Menschen ist die Option eines Entzugs oft der letzte sichtbare Ausweg. Meist bleibt die Wahl zwischen einer ambulanten Behandlung oder einer stationären Form. Der Schritt, sich in eben diese Einrichtungen zu begeben, ist ein erster essentieller Schritt in die "richtige" Richtung. In vielen Fällen stellen sich fühlbare, ja sogar messbare, Erfolge relativ zügig ein und die Betroffenen sind motiviert und optimistisch. Bis sie zurück im gewohnten Umfeld sind, zurück im Alltag, konfrontiert mit den gleichen Problemen, Gedanken und Konflikten - konfrotiert mit all den bekannten Störfaktoren. 

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Um diese kurzfristige Erfolgswelle in eine nachhaltige und dauerhaft anhaltende Realitität zu wandeln, benötigt es weit mehr als nur den puren Entzug vom Giftstoff Alkohol. Es braucht ein ganzheitliches Konzept, eine "Rund-Um-Versorgung", in denen der Betroffene lernt, ohne den Alkohol zu leben. Die Betonung liegt hierbei auf "leben", nicht auf "überleben".

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Die Rhein-Jura-Klinik in Bad Säckingen (Link am Ende des Beitrags) stellt genau eine solche Lokalität dar, in der der Patient aufgefangen wird und in Zusammenarbeit mit Klinikpersonal und Mitpatienten den langen - und tief schmerzhaften - Weg der Selbstreflektion durchlebt. In vielen Stunden Einzeltherapie, in inspirienden Gruppentherapie-Sitzungen, während verschiedartiger Sporteinheiten und aufbauend auf gemeinsam verbrachten Stunden inmitten der behutsamen Klinik-Welt lernt der alkoholkranke Mensch seinen Körper wieder besser kennen, lernt nach und nach, wieder besser auf dessen Zeichen zu hören und erlebt darüber hinaus intensivst, wie sein Körper gelitten hat. Stets geht es hierbei nicht nur um einen isolierten Blick auf die biologisch-gesteuerten Prozesse des menschlichen Körpers, um "kalte" Messgrößen wie Blutwerte, Leberwerte, Kondition und Konzentration. Vielmehr geht es auch darum, die Psyche einzubinden, in das Innerste des Menschen zu blicken und ihn zu motivieren, all die Gefühle und Gedanken an die Oberfläche zu lassen, sie im besten Fall sogar schriftlich zu manifestieren. Diese Heransgehensweise hält zum einen ausdrucksstark den Status Quo fest, auf welchen sich der Patient dauerhaft - vor allem in zukünftigen Momenten der "Schwäche" - berufen kann, und zeichnet darüber hinaus so eindrucksvoll die Prozesslinie, dass es für innen und außen gleichermaßenes gut sichtbar ist. Die psychologische Behandlung des Betroffenen ist ein Grundbaustein, welcher es ihm ermöglicht, wieder zu sich selbst zu finden und somit nachhaltig eine Veränderung in den Strukturen herbeizurufen. Die Denkweisen ändern sich, die Sicht auf das Leben im Allgemeinen, aber auch diverse Aspekte im Speziellen verändert sich und der Mensch erfährt eine Art Neugeburt.

Bad Säckingen und seine Klinik sind eine Oase für jeden, der dem Teufelskreis Alkohol entkommen möchte. Der Patient wird mit offenen Armen empfangen, als gleichwertiges Individuum behandelt, und mit Konzept, Kompetenz und stetiger Ermutigung und Vertrauen auf seinen neuen Weg geführt. Er wird an den Wurzeln gestärkt, so dass der Stamm gekräftigt wird und neue Äste, Zweige und Blätter spriesen können und dürfen.

ERFAHRUNGSBERICHT:
EIGENER FALL IM FAMILIENKREIS


Die Empfehlung zu einem Aufenthalt in der Rhein-Jura-Klinik entstand durch die Begleitung eines engen Familienangehörigen und das hautnahe Miterleben des Prozesses und dessen nachhaltigen Weg aus der Sucht. Daher ist dies ein Herzensprojekt für mich und das Verfassen des Beitrages stellte auch für mich eine emotionale Reise dar. Mit dem festen Glauben daran, dass noch vielen weiteren Menschen geholfen werden kann.  

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