Allgäu Auszeit – 3 Tage 3 Ziele

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Alles begann mit der magischen Zahl DREI: 3 Stunden Fahrt lagen vor uns, gefolgt von 3 Tagen Urlaub im schönen Ostallgäu und 3 elementaren Ziele, die wir uns als Rahmen der Reise gesteckt hatten: Entspannung, Entschlackung, Entschleunigung.

Bereits die Anreise verlief durchweg positiv. Wir waren bestens vorbereitet, gestalteten die Fahrt mit intensiven Gesprächen und genossen jeden Kilometer frei nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“. Belohnt wurden wir einige Minuten vor unserer Ankunft mit einem tief-romantischen Anblick des Alpenpanoramas im Sonnenuntergangs-Rot, welches uns auch die nächsten Tage an unserer Destination Schwangau begleiten sollte. Nach einer freundlichen Begrüßung folgte der Bezug des Zimmers, begleitet vom Verzehr einer eigens für uns angerichteten kalten Platte im bayrischen Stil. Wir ließen die Ruhe der Anlage bei einer ersten Inspektion auf uns wirken und genossen unsere geschmackvoll eingerichteten „vier Wände auf Zeit“ ab der ersten Minute.

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Am ersten Tag stand die Vitalität im Mittelpunkt. Wir stärkten uns bei einem ausgiebigen Frühstück am Allgäuer Buffet, und brachen bereits früh bei strahlenden Sonnenschein und frischer Landluft auf, um die neue Umgebung auf dem Drahtesel zu entdecken – dank kostenlosem Fahrrad-Leih-Service des Hotels. Einfach losradeln, immer der Nase nach, das pure Freiheitsgefühl. Das Panorama der Allgäuer Alpen immer im Gepäck.

BIKE & BERGE – DIE PERFEKTE KOMBINATION

Ein Ponyhof am Wegesrand erhaschte unsere Aufmerksamkeit – ein halbes Dutzend junger Mädchen erhielt hier Reitunterricht und so staunten wir über Grazie von Ross und Reiter während der abwechslungsreichen Darbietungen. Querfeldein zog es uns in Richtung der Königsschlösser, für welche Schwangau über Deutschland’s Grenzen hinaus bekannt ist. Die Fortbewegung mit dem Rad erwies sich als optimale Lösung: wir waren stets gut gekühlt vom Fahrtwind, an Engpässen schlängelten wir elegant um die Menschenmassen herum und wir genossen statt „touristischer Schlangen“ den Anblick der umwerfenden Natur im Füssener Umland. Inklusive kurzem Zwischenstopp am Schwansee – ein wahrhaft mystischer Ort – voller Energie und Inspiration.

AM SCHWANSEE – INMITTEN DER NATUR DEN BLICK SCHWEIFEN LASSEN

Vital setzte sich auch der Nachmittag fort. Kulinarisch ließen wir uns im gemütlichen Café direkt am Forggensee verwöhnen. Die beste Einstimmung in die folgende Wellness-Phase – von nun an nahmen wir uns vor, die gesamte Anlage des Ressort & Spa in vollen Zügen zu nutzen. Schließlich hatten wir aus diesem Grund genau dieses Angebot gebucht. Die Umsetzung gelang nicht auf Anhieb – das „Runterkommen“ aus dem Alltag(sstress) und das Begrüßen und Akzeptieren der gebotenen Ruheoasen gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht. Dank des Insider-Tipps einer sympathischen Angestellten fanden wir jedoch unseren ultimativen Ruhepunkt. Die Cabanas auf der sogenannten Apfelwiese waren erst neu aufgestellt und befanden sich abseits des Kerns der Anlage. Im Einklang mit der Natur, umgeben von natürlichen Blumenwiesen, Kuhweiden, Wasserfontänen in der Ferne der Schwimmbecken und – wie dürfte es anders sein - dem Panorama der Allgäuer Alpen. Die Sonnenstrahlen fielen sanft durch die Holzschlitze des Daches, der Wind kühlte uns indirekt durch die Ritzen der Seitenwände und Matratze und Kissen machten die bett-ähnliche Holzkonstruktion perfekt. Bewaffnet mit Buch, Bademantel und leckerem Himbeersirup und Snacks aus der benachbarten Teeküche ließ die Tiefenentspannung nicht lange auf sich warten. Für uns ein wahres Paradies – und genau das, was Körper und Seele so dringend brauchten.

Einen kleinen Eindruck der liebevoll benannten „Holzhäusel“ könnt ihr übrigens im Banner gewinnen.  

Zum Ausklang des ersten Abends genossen wir das hochwertige Fünf-Gänge-Menü in den Räumlichkeiten des Restaurants, und entschieden uns direkt im Anschluss für noch mehr Ruhe und Zweisamkeit. Wohlgenährt schauten wir unsere Lieblingsserie im TV – normalerweise auch eine seltene Begebenheit.

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Am Samstag wartete ein bunt-gemixtes Programm aus Sport, Spa-Treatments und Bewegung im kühlen Nass auf uns. Gar nicht schnell genug konnte ich den Leinen entspringen, war ich doch unheimlich gespannt auf meine erste Yoga-Stunde. So lange hatte ich es mir vorgenommen, doch bis für ein paar wenige eigene Übungen zuhause hatte es bislang nicht gereicht. Es hat riesig Spaß gemacht, unsere Trainerin hatte eine so freundliche und ausgeglichene Aura, dass der „herabschauende Hund“ und der „Sonnengruß“ selbst um 8 Uhr in der Früh ein breites Grinsen auf mein Gesicht zauberten. Natürlich in Abwechslung mit meinem schmerzverzehrten Gesicht – denn die Übungen waren weit anstrengender als ich es erdacht hatte. Weiter ging es mit Wirbelsäulengymnastik und Faszien-Training. Letzteres zwang selbst schmerz-liebende Mitsportler in die Knie – vor allem auch, wenn man dieses spezielle Gefühl in den Muskeln noch nicht kannte. Ich hatte es vor einigen Jahren schon einmal im privaten Umfeld probiert – es war natürlich diesmal nicht weniger schmerzhaft, aber zumindest blieb bei mir der OHA-Effekt aufgrund meiner Vorkenntnisse aus. Unsere Körper waren bestens gefordert, und dankbar nahmen wir somit auch das Angebot war, unseren Geist etwas Gutes zu tun. Klangschalen-Mediation und Autogenes Training begeisterten mich gleichermaßen und zu meinem Erstaunen gelang mir der Übergang in die Tiefenentspannung wesentlich schneller als gedacht. Das für mich wichtigste Hilfsmittel: eine Augenmaske, die so fein nach Lavendel roch, dass ich mich direkt in ein ebensolches Blumenfeld versetzt fühlte.

Noch drei weitere Körperteile wurden geehrt an diesem Wellness-Tag: unsere allzeit verspannten Rücken bei einer höchst-effizienten Teilkörpermassage, meine Haut umhüllt von einer Aroma-Creme-Packung und unsere Mägen, die wir das kulinarische Angebot in der hauseigenen Bar zur Mittagszeit testen ließen. Natürlich gemütlich im Bademantel, gesäumt von einer leckeren Tasse Latte Macchiato und interessantem Lesestoff in Form des Magazin‘s „Aktivurlaub Allgäu“. Ein Träumchen – wie ich stets zu sagen pflege.  

Die Aroma-Massage hatte ich mir übrigens bewusst ausgesucht, da ich zum einen von der Beschreibung des Dufterlebnisses überzeugt wurde und zum anderen das Treatment zur zusätzlichen Entspannung in der Wasserschwebeliege stattfand. Mein erstes – aber sicher nicht letztes Mal.    

 

Am Sonntag erkundeten wir als Krönung noch die Saunawelt und nutzten somit die Anlage bis zur letzten Minute, als die Zeit für den Check-Out dann auch wirklich gekommen war. Bis zu einem gewissen Grade hat es uns überrascht, in welchem Maße wir doch jede Sekunde, jeden Winkel, jedes Angebot nutzten und uns der Abschied aus der liebgewonnenen, kleinen Spa-Welt doch verhältnismäßig schwerfiel.

KÖRPER UND GEIST IM EINKLANG

Im Rückblick sind wir unheimlich stolz darauf, uns die so ersehnte Ruhe gegönnt zu haben, ebenso wie uns mit “Haut und Haaren“ auf alle Programmpunkte und Angebote eingelassen zu haben.

Reflektion, und vor allem die Selbstreflektion, ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Oftmals gelingt aber eben dieses im Alltag nicht in Gänze, da eine Vielzahl von Gedanken, To-Do’s, eine gewisse Unruhe, ein unstoppbarer Tatendrang und Aktionismus umgibt. Oftmals erbauen sich Situationen, welche wie fallende Dominosteine weitere Ideen, Aktivitäten oder Arbeit mit sich bringen. Druck in seinen diversen Ausdrucksformen (be-)herrscht, selbst dann, wenn wir uns diesem bewusst sind und versuchen, im bestem Maße gegen seine Manifestation anzusteuern.

Ich durfte dank dieses Trips eine neue Art der Reflektion erleben – in einer Intensität, wie sie selten zuvor an die Oberfläche gedrungen ist. Ich habe meinen Körper in den Mittelpunkt gestellt, und ihn bewusst mit Bewegung, Entspannung und gutem Essen verwöhnt. Schnell folgte auch der Geist, dem gefiel, dass er sich in diesem Mikrokosmos mal eine Auszeit Deluxe gönnen durfte. Kaum Kontakt zur Außenwelt, versinken in einem guten Buch und den Gedanken freien Lauf lassen, Tagträume, bewusste Langsamkeit, keine Notwendigkeit für große Entscheidungen, im Flow sein. Und tiefe Dankbarkeit empfinden.

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